walken

walken

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wạl|ken1 〈V. tr.; hatschlagen, kneten, stoßen ● Haare, Fasern zur Tuchherstellung \walken miteinander verfilzen; Blech \walken durch hintereinanderliegende, versetzt angeordnete Walzenpaare führen u. dabei hin u. her biegen [<ahd. walchan „kneten, hin u. her bewegen“; zu idg. *ualg- „bewegen“]
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wal|ken2 〈[wɔ:-] V. intr.; ist; Sp.〉 Walking betreiben ● durch den Wald \walken; sie ist im Park gewalkt; er walkt jeden Tag [zu engl. walken „gehen“]

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1wạl|ken <sw. V.; hat [mhd. walken = walken, prügeln, ahd. walchan = kneten, zu 1wallen]:
1. (Textilind.) (Gewebe) durch bestimmte Bearbeitung zum Verfilzen bringen.
2. (in der Lederherstellung) Häute durch mechanisch knetende u. ä. Bearbeitung geschmeidig machen.
3. (Hüttenw.) Feinbleche zum Glätten über hintereinander angeordnete Walzen laufen lassen.
4. (landsch.)
a) (Gegenstände aus Leder, bes. Schuhe) durch kräftiges Einreiben mit Lederfett u. anschließendes Kneten o. Ä. weich, geschmeidig machen;
b) (Teig) kräftig durchkneten:
den Teig kräftig w.;
c) kräftig massieren;
d) (Wäsche beim Waschen mit der Hand) kräftig reibend, knetend bearbeiten.
2wal|ken ['wɔ:kn̩ ] <sw. V.; ist [zu engl. to walk = gehen]:
Walking betreiben:
wir sind gestern Abend noch gewalkt.

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I
Walken,
 
1) Lederherstellung: mechanische Bearbeitung von zu gerbenden Häuten und Leder durch Umwälzen in rotierenden Fässern. Durch das Walken wird die Aufnahme von Gerb-, Farb- und Fettstoffen beschleunigt (Einwalken) und das Leder wieder weich und geschmeidig (Aufwalken) gemacht.
 
 2) Textiltechnik: das Verdichten und Verfilzen tierischer Haare (Streichwolle, Kaninchenhaare) in feuchtwarmem Zustand durch Stoßen, Stauchen und Pressen auf Walkmaschinen zur Herstellung von Tuchen, Hüten und technischen Filzen. Das Walken erfolgt in einem alkalischen, neutralen oder sauren Medium.
 
II
Walken
 
['wɔːkn], Christopher, eigtl. Robert W., amerikan. Schauspieler, * New York 31. 3. 1943; ausdrucksstarker Darsteller bevorzugt komplizierter Charaktere, der seit 1958 u. a. am Broadway und Off-Broadway sowie an anderen Theatern New Yorks klass. und moderne Rollen spielte; internat. auch mit Spielfilmen bekannt geworden: »Der Stadtneurotiker« (1977), »Die durch die Hölle gehen« (1978), »Heaven's Gate« (1980), »King of New York - König zwischen Tag und Nacht« (1990), »Das Begräbnis« (1996), »Mäusejagd« (1997), »Blast from the Past« (1999).

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wạl|ken <sw. V.; hat [mhd. walken = walken, prügeln, ahd. walchan = kneten, zu 1wallen]: 1. (Textilind.) (Gewebe) durch bestimmte Bearbeitung zum Verfilzen bringen. 2. (in der Lederherstellung) Häute durch mechanisch knetende u. ä. Bearbeitung geschmeidig machen. 3. (Hüttenw.) Feinbleche zum Glätten über hintereinander angeordnete Walzen laufen lassen. 4. (landsch.) a) (Gegenstände aus Leder, bes. Schuhe) durch kräftiges Einreiben mit Lederfett u. anschließendes Kneten o. Ä. weich, geschmeidig machen: „Du musst sie (= die Stiefelspitzen) w.“, schlug Ede vor. „Mit Lederfett.“ (Lentz, Muckefuck 10); Die Männer ... schmierten Koppel und Stiefel und walkten sie mit den Handballen (Strittmatter, Wundertäter 412); b) (Teig) kräftig durchkneten: den Teig kräftig w.; c) kräftig massieren: Lucien walkte und rieb meine Haut, meine Augenbrauen, mein Kinn, meine Wangen (Genet [Übers.], Tagebuch 168); Ü während den andern ... der Hirnmuskel mit mathematischen Formeln gewalkt wurde (Lynen, Kentaurenfährte 21); d) (Wäsche beim Waschen mit der Hand) kräftig reibend, knetend bearbeiten: Sie kniete ... am Flüsschen, walkte und knetete die Wäsche (Lenz, Suleyken 129).

Universal-Lexikon. 2012.

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